Sich selbst und die Mitwelt erfassen

Achtsam sein - sich selbst und die Anderen achten. Acht geben, auf dass, was gerade in uns, im Anderen und um uns herum lebendig ist und lebendig sein möchte. Kulturell besteht oftmals eine Prägung auf den Zustand der Zielorientierung. Was auf dem Weg dorthin geschieht entgeht unserer Aufmerksamkeit allzu oft.

Achtsamkeit ist zunächst eine Haltung, keine Handlung. Das, was wir unternehmen, um uns selbst in die Achtsamkeit zu führen sind Handlungen, oder meist: die Unterlassung von Handlungen. Erst durch das Nicht-Tun, durch den Verzicht von Eingriff und Manipulation kann sich Achtsamkeit (als innere und äußere Haltung) entwickeln.

Ich muss an mich halten, anhalten, innehalten - um zu erspüren, was gerade geschieht.

Achtsamkeit können wir trainieren und einüben. Je öfter wir uns in einen Zustand der Achtsamkeit versetzen, unsere Aufmerksamkeit auf bestimmte Wahrnehmungsaspekte konzentrieren, desto eher bilden sich entsprechende Verknüpfungen in den Nervenbahnen unseres Körpers aus. 

Achtsamkeit ist ein uraltes Konzept, das eine der Grundlagen der Psychotherapie darstellt und die Basis für Zwischenmenschlichkeit und Kontakt zu unserer Mitwelt ist. Halten Sie für einen Moment inne. Was nehmen Sie gerade von sich selbst wahr? Was machen Sie gerade?