Mitgefühlsübung - Wie kann ich Mitgefühl üben?

Mitgefühl kann geübt werden. Dieser Artikel zeigt Ihnen Hintergründe, Tips und konkrete Übungen für den Alltag.

Mitgefühl setze ich manchmal mit einer Zauberpille gleich. 

Mitgefühl ist eine Fähigkeit, die uns zwar naturgegeben ist, doch leider ist der Zugang teilweise verschüttet oder verloren gegangen. Verschiedene Traditionen und Schulen haben daher Methoden und Übungen entwickelt, um Mitgefühl zu entwickeln und zu vertiefen.

Mitgefühl ist, wenn es da ist, als essenzielle Qualität in uns lebendig erlebbar. Wenn wir mitfühlen, dann können wir das normalerweise spüren. Mit einhergehend sind die Qualitäten der Offenheit und Durchlässigkeit, Herzenswärme.

Definition - Wie unterscheidet sich Mitgefühl vom Mitleid?

Mitgefühl unterscheidet sich deutlich vom Mitleid. Beim Mitleid - "leiden wir mit", wie der Begriff schon sagt. Beim Mitgefühl können wir mitfühlen, ohne dabei jedoch selbst mitzuleiden. Wir können empathisch mitspüren, fühlen, was unser Gegenüber fühlt. Auf uns selbst angewandt, können wir mitfühlen, wie ein Teil von uns leidet. (Im Gegensatz zu teils sehr abwertenden und urteilenden Selbstanteilen)

Übungen zum Mitgefühl

Im Folgenden möchte ich Ihnen einige Übungen vorstellen, die Sie alleine oder zusammen mit anderen einüben können.

Hilfreiche Bedingungen für Mitgefühl und das Üben

Wer in seinem Leben schon viel Mitgefühl erlebt hat, es ihm also von anderen Menschen entgegengebracht wurde, dem fällt es leichter den Zugang zum eigenen Mitgefühl zu finden.

Regelmäßiges Üben: je öfter ich übe, desto eher entwickelt sich meine Fähigkeit. Desto eher steht sie mir in Situationen zur Verfügung, in denen mein Verhalten und Erleben durch Ängste, Urteile und Gewohnheiten eingeschränkt ist.

Üben Sie dann, wenn es Ihnen (einigermaßen) gut geht und sie Ressourcen frei haben.

Mitgefühlsübung - eine Kurzform

Eine der einfachsten Übungen um die Fähigkeit zum Mitgefühl zu stärken 

Generell gilt: Sie können diese Übung überall und jederzeit ausüben.

Diese Übung können Sie mit einem wirklichen Gegenüber oder auch in Ihrer Vorstellung praktizieren.

Konzentrieren Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den anderen Menschen und sagen oder denken Sie:

Wie auch ich strebt dieser Mensch/Du nach dauerhaftem Glück im Leben.
Wie auch ich versucht dieser Mensch/Du im Leben Leiden zu vermeiden.
Wie auch ich hat dieser Mensch/Du schon Trauer, Einsamkeit und Hilflosigkeit erfahren.
Wie auch ich versucht dieser Mensch/Du die eigenen Bedürfnisse zu erfüllen.

Mitgefühlsübungen - von Einfachen zum Schweren

Es ist sinnvoll, dort zu beginnnen, wo einem das Mitgefühl einfacher fällt.

Manch einem ist es leichter, bei einem guten Freund mitzufühlen; also die Übung dort zu beginnen. Sie könnten sich für die Übung zunächst jemanden aussuchen, den Sie wirklich gerne haben und von dessen Leid sie wissen. Nun können Sie Sich darauf konzentrieren eine herzliche, offene, gewährende, erlaubende Haltung gegenüber seinem Leid einzunehmen. Es kann hilfreich sein, darauf zu verzichten, das Leid verändern oder abschaffen zu wollen. Es geht nicht darum, dass Sie Ihrem Freund jetzt helfen - sondern dass sie mitfühlen.

Manchmal ist es aber gerade da schwer, weil man durch die starke, persönliche Verbindung zum Mitleiden neigt. Dann empfiehlt es sich, eher mit Menschen zu beginnen, von deren Leid Sie wissen, die Ihnen aber nicht zu nahe stehen.

Für jeden Menschen gibt es hier verschiedene Gewichtungen und jeder muß für sich selbst herausfinden, wo er mit der Übung beginnen kann. Wo er die Qualität des Mitgefühls in sich "heraufbeschwören" kann. Die Idee ist, Mitgefühl als Qualität in sich zu entdecken und dann zu kultivieren - sich langsam zu steigern.

Steigern kann man das Ganze dann, indem man immer mehr Menschen in die Mitgefühlsübung mit einbezieht, die man weniger leiden kann, oder die man sogar zu seinen "Feinden" zählt.

Visualisierung und sich am guten Beispiel ausrichten

Kennen Sie jemanden, dem Sie die Qualität des Mitgefühls zuschreiben könnten? Den Sie als wirklich mitfühlendes Wesen beschreiben würden?

In meiner Praxis für Psychotherapie habe ich schon viele verschiedene Antworten gehört: Mutter Theresa, Buddha, Jesus, der Hund aus der eigenen Kindheit, Tante Emma, und so weiter. Es ist nicht wirklich wichtig, ob andere das auch so sehen würden. Wichtig ist es hier, jemanden auszusuchen, von dem Sie überzeugt sind, dass er die Qualität des Mitgefühls verkörpert und lebendig in die Welt trägt.

Der Buddha der liebevollen Augen: beschreibt eine Entität, ein Wesen, dessen Augen auf alle Phänomene der Welt liebevoll blickt. Er/Sie trifft dabei weder Unterscheidungen noch Urteile. Er hat die Fähigkeit ALLES liebevoll und mitfühlend zu betrachten. Er ist frei von Leid. Als Buddha ist er die Verkörperung von Mitgefühl.

Die Meditation auf den Buddha der liebevollen Augen wird in vielen buddhistischen Schulen gelehrt.

 

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WIP - Work in Progress

An diesem Artikel arbeite ich derzeit

Es kann gut sein, dass Sie in einigen Tagen hier schon wieder eine neue Version finden.

(Publikation vor Perfektion)

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